Bürgermeister lud zum Neujahrsempfang der Gemeinde Horst | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Bürgermeister lud zum Neujahrsempfang der Gemeinde Horst

Der traditionelle Neujahrsempfang der Gemeinde Horst fand am Sonntag, den 26. Januar, in der Aula der Jakob-Struve-Schule statt.

Über 250 Gäste folgten der Einladung von Bürgermeister Jörn Plöger, um gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückzublicken und einen Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen und Projekte der Gemeinde zu werfen.

Ein Dank an das Ehrenamt

In seiner Eröffnungsrede dankte Bürgermeister Plöger den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, den Funktionsträgern, Vereinen und Verbänden für ihren unermüdlichen Einsatz.

„Ihr Engagement macht Horst zu einer lebendigen und attraktiven Gemeinde“, betonte er.

Musikalisch wurde der Empfang vom Gospelchor „What’s Up“ begleitet, während eine Ausstellung des Ortsarchivs einen Einblick in die Geschichte der Gemeinde bot.

Rückblick auf das Jahr 2024

Der Bürgermeister reflektierte in seiner Rede nicht nur nationale und internationale Ereignisse, sondern auch die Entwicklungen in der Gemeinde Horst.

Besonders hob er die steigende Bevölkerungszahl hervor: Mit 6.012 Einwohnern (+354) wächst die Gemeinde kontinuierlich, auch wenn die Geburtenzahl (42 in 2024) weiter sinkt.

Zentrale Projekte des vergangenen Jahres

  • Erhalt historischer Gebäude: Nachhaltige Konzepte zum Schutz der Bausubstanz werden erarbeitet.

  • Konzept Schul- und Sportzentrum am Heisterender Weg: ​​​​ Die Mittel für die Planungen stehen bereit.

  • Wohnraumentwicklung: ​​​​​​​​ In der Heimstraße und Jahnstraße entstehen neue Wohneinheiten. Ein wichtiger Beitrag um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Das Projekt schafft dringend benötigten Wohnraum, und nutzt vorhandene Potenziale effizient. Zwingend mitgedacht werden, muss die Verkehrssituation in beiden Gebieten.

Erfolge in Bildung und Betreuung

Die Zusammenarbeit mit Tagesmüttern trägt Früchte. Zurzeit betreuen 5 Tagesmütter 25 Kinder.

Die Erstellung eines U3-Spielplatzes ist in der Ernst-Barlach-Straße geplant.

Der drohende Trägerwechsel der Kita St. Jürgen konnte erfolgreich abgewendet werden. Insgesamt stehen in Horst 292 Kitaplätze zur Verfügung, und mit der Fertigstellung der Elbmarschenhalle kommen weitere 60 hinzu.

Wichtige Fortschritte im Klimaschutz

Im Mai 2024 verabschiedete die Gemeinde gemeinsam mit amtsangehörigen Gemeinden und dem Schulverband das integrierte Klimaschutzkonzept. Damit übernehmen wir als Amt eine Vorreiterrolle im Kreis. Das Konzept umfasst sowohl übergeordnete als auch gemeindespezifische Maßnahmen, die auf breiter Basis erarbeitet wurden

Ein Meilenstein: Quartierskonzept Wärmeplanung

Ein herausragendes Projekt ist das Quartierskonzept Wärmeplanung in Horst. Erste potenzielle Gebiete für Wärmenetze wurden identifiziert, und die Untersuchung geeigneter Betreibermodelle läuft auf Hochtouren. Ziel ist es, eine nachhaltige Wärmeversorgung ohne privatwirtschaftliche Betreiber zu etablieren.

Mobilität und Klimaschutz: Fortschritte und Herausforderungen

Ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende ist die neue Radabstellanlage am Bahnhof. Mit 48 Stellplätzen, davon 24 abschließbar, und einer Investition von 209.000 Euro (173.000 Euro Förderung) setzt die Gemeinde auf nachhaltige Verkehrsmittel. Die Nutzung könnte jedoch durch Initiativen wie das Jobrad-Konzept noch gesteigert werden.

Umweltfreundlich unterwegs: Der Bauhof geht voran

Der Bauhof setzt auf Klimaschutz und ergänzt seinen Fuhrpark mit einem neuen Elektrofahrzeug. Es wird für kleinere Einsätze genutzt und stärkt den nachhaltigen Einsatz in der Gemeinde.

Solarpark Heisterende: Ein Projekt für die Zukunft

Die Bauarbeiten für den Solarpark Heisterende sind gestartet. Trotz logistischer Herausforderungen und unvermeidbarer Störungen hat sich der Bauträger an die Absprachen gehalten und zugesichert, alle Schäden nach Bauabschluss zu beheben.

Verkehr und Infrastruktur: Verbesserungen trotz Hürden

Wir hatten umfangreiche Sperrungen der Bahnübergänge im Mai sowie im Juli 2024. ​ Die Sperrungen stellten insbesondere für Rettungskräfte eine Herausforderung dar, wurden jedoch durch intensive Gespräche und Unterstützung der Nachbarwehren, mit den Beteiligten gut vorbereitet und die Auswirkungen so gut wie möglich gemildert

Verkehrssicherheit: Verantwortung und Maßnahmen

Ein immer wiederkehrendes Thema in der Gemeinde ist die Verkehrssicherheit. Besonders persönlich wird es, wenn es um das Verhalten von Verkehrsteilnehmenden geht. Bürgermeister Plöger stellt klar: „Ich kann keine Verantwortung für das Verhalten von Verkehrsteilnehmern übernehmen, die sich nicht an die Regeln halten.“ Es geht um alltägliche Situationen: Eltern, die ihre Kinder unter Zeitdruck zur Schule oder zum Kindergarten bringen, Falschparker, oder Verkehrsteilnehmer, die Stoppschilder ignorieren und/ oder unerlaubt geradeaus fahren.

„Jeder Einzelne trägt Verantwortung für sein Verhalten im Straßenverkehr“, betont der Bürgermeister.

Kommunale Möglichkeiten und Einschränkungen

Obwohl die Gemeinde Horst alles unternimmt, um Gefahren im Straßenverkehr zu entschärfen, gibt es viele Einschränkungen. Jede Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit muss durch die Verkehrsaufsicht genehmigt werden. Häufig führen diese Prüfungen zu Ablehnungen oder Einschränkungen.

Hier ein paar Beispiele:

  • Rotmarkierungen an Straßeneinmündungen: Von 14 beantragten Standorten wurden lediglich 3 genehmigt.

  • Hermann-Löns-Weg / Matthias-Claudius-Weg: Farbige Markierungen wurden abgelehnt, lediglich ein „30“-Piktogramm wurde genehmigt.

  • L288: Ein Antrag zur Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 70 ist noch in Prüfung.

  • Langenkamp / Oiltankstelle: Ein Antrag auf eine neue Ampelanlage wurde abgelehnt, da laut Vorgaben des Landesbetriebs für Straßenbau (LBV.SH) mindestens 50 Querungen pro Spitzenstunde nachgewiesen werden müssen. Bei den Zählungen wurden jedoch nur 20 Querungen festgestellt.

„All diese Ablehnungen sind rechtlich begründet. Die Verkehrsaufsicht hat keine andere Möglichkeit, als die Anträge abzulehnen, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt sind“, erklärt Bürgermeister Plöger. Trotz dieser Hürden setzt sich die Gemeinde weiterhin aktiv für Maßnahmen ein, die die Verkehrssicherheit in Horst verbessern sollen, auch wenn die Spielräume durch bürokratische und rechtliche Vorgaben begrenzt sind.

Erfolg bei der Sanierung der L288!

Die Straße zwischen Horst und Siethwende wurde im November 2024 erfolgreich saniert – ein Erfolg nach intensiver Abstimmung auf Kreis- und Landesebene.

Daseinsvorsorge im Fokus

In unserer Gemeinde leben knapp 30% Menschen über 60 Jahre. Deshalb rückt die Daseinsvorsorge für diese Altersgruppe in den Fokus.

Um die Daseinsvorsorge zu stärken, braucht es einen Seniorenbeirat:

Die Gemeinde verstärkt ihre Angebote für Senioren mit einem neuen Seniorenbeirat. Um die Bedürfnisse der älteren Generation zu ermitteln, wurden 1.600 Umfragebögen verteilt. Erste Ergebnisse zeigen den Bedarf an besseren Rad- und Fußwegen, einem optimierten ÖPNV und erweiterten Freizeitangeboten.

Für die Daseinsvorsorge spielt das Altenpflegeheim eine wichtige Rolle:

Das Altenpflegeheim bleibt fest in der Hand der Gemeinde – und das ist auch gut so! Der hervorragende Ruf der Einrichtung spricht für sich, und wir stehen uneingeschränkt dazu, diesen Standard zu halten und zu fördern.

Konzept zur ärztlichen Versorgung in Horst

Im Juni 2024 startete die Gemeinde Horst ein Konzept zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung. Der Mittelbereich Elmshorn, zu dem Horst gehört, weist eine Versorgungsquote von 100,5 % auf, was die aktuelle Versorgung als ausreichend erscheinen lässt.

Doch die Gemeinde sieht ein zukünftiges Risiko, falls eine der bestehenden Praxen keinen Nachfolger findet.

Die Gemeinde trägt eine entscheidende Verantwortung für die Daseinsvorsorge und die Standortattraktivität. Eine stabile medizinische Versorgung ist dabei unerlässlich. „Sollte die hausärztliche Versorgung schrittweise wegfallen, könnte dies die Attraktivität Horsts als Wohnstandort beeinträchtigen“, so Bürgermeister Jörn Plöger.

Zur Sicherung der Versorgung und Steigerung der Attraktivität für Hausärzte werden folgende Maßnahmen verfolgt:

  • Kita-Plätze für die Ansiedlung junger Ärztinnen

  • Schaffung von Wohnraum für Ärzte und deren Familien

  • Unterstützung bei der Praxisübernahme und -gründung

„Wir müssen jetzt handeln, um die ärztliche Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen“, betont Bürgermeister Plöger.

Gewerbegebiet G6: Wachstum für die Gemeinde

Mit 28.000 m² verkaufter Fläche entwickelt sich das Gewerbegebiet G6 erfolgreich. Die Einnahmen fließen in die weitere Infrastruktur, die Erschließung neuer Gewerbegebiete und in die langfristige Haushaltsstabilität.

Feuerwehr: Starke Leistung und wichtige Investitionen

Die freiwillige Feuerwehr Horst absolvierte 2024 über 109 Einsätze. Zur weiteren Unterstützung werden ein neuer Anbau sowie ein modernes Löschfahrzeug (LF 10) mit einem Gesamtbudget von 850.000 Euro bereitgestellt.

"Nur mit gutem Werkzeug und zuverlässiger Ausrüstung kann die Feuerwehr Leben retten und Gefahren effektiv bekämpfen."

Digitale Bürgerinformation: Die Ortsapp ist da!

Seit Dezember 2024 können Bürgerinnen und Bürger mit der neuen Ortsapp aktuelle Informationen erhalten. Ein großer Dank geht an Sascha Olesch für die exzellente Umsetzung dieses Projekts.

Haushaltsplanung 2025: Solide Basis für neue Projekte

Der Haushalt ist noch in Bearbeitung und soll Ende Februar 2025 beschlossen werden.

Der Bürgermeister teilte vorab wichtige Eckdaten mit:

Für das Jahr 2025 plant die Gemeinde ein Einnahmenplus von 1,3 Millionen Euro, wodurch das Haushaltsvolumen auf rund 15,7 Millionen Euro ansteigt.

Die Haupteinnahmen, insgesamt etwa 12 Millionen Euro, stammen aus Gewerbesteuern, Einkommenssteuern, Landeszuweisungen und dem Kita-Gesetz.

Auf der Ausgabenseite entfallen rund 11 Millionen Euro auf Zuschüsse für die Kitas, die Schulverbandsumlage, die Kreisumlage und die Amtsumlage.

Die verbleibenden 4 Millionen Euro werden für die Unterhaltung der Infrastruktur, Personalkosten und unzählige kleine Maßnahmen verwendet.

Wichtige geplante bzw. angemeldete Maßnahmen in 2025:

Spielplatz-Erneuerungen: ​​​ 30.000 Euro

Sanierung von Gehwegen: ​​​ 50.000 Euro

Barrierefreie Bushaltestellen: ​​​ 50.000 Euro

Sanierung des Pumpwerks Heidkamp: ​​100.000 Euro

Sanierung von Ziegeleiweg und Bosselhofweg: ​267.000 Euro

Entwässerung: ​​​​​150.000 Euro

Eigenkapitalverstärkung Altenpflegeheim: ​150.000 Euro

Kostenbeteiligung Freibad und Sporthallen:​489.000 Euro

Insgesamt investiert die Gemeinde gut 1,6 Mio Euro

Ausblick auf 2025

Bürgermeister Plöger schloss den Empfang mit einem optimistischen Ausblick und einem Zitat von Lars Haider (Chef des Hamburger Abendblattes):

Lassen Sie uns im neuen Jahr gemeinsam etwas gegen diese furchtbare schlechte Laune in diesem Land tun. Wir sind viel zu pessimistisch und mutlos, wir haben die seltsame Angewohnheit, uns an der Analyse all dessen zu weiden, was bei uns nicht läuft – während andere Staaten lieber alles dafür tun, dass es bei ihnen besser wird.“

Er fügte hinzu: "Mit diesen Gedanken möchte ich Sie in das neue Jahr entlassen – ein Jahr voller Chancen, Herausforderungen und gemeinsamer Erfolge. Lassen Sie uns mit Zuversicht, Zusammenhalt und Tatkraft vorangehen“.